"Modern School Leadership" auf Teneriffa
Zwei Mitglieder unseres Schulleitungsteams nahmen vom 01.-05.03.2020 an einem Führungsseminar eines finnischen Anbieters auf Teneriffa teil. Insgesamt bestand die Gruppe aus 28 Teilnehmer aus Deutschland Kroatien, Rumänien, Portugal, Litauen, Estland, Lettland und Polen. Um einander kennenzulernen stellten die Teams der einzelnen Schulen ihre Länder, Schulen und Erasmus-Projekte vor. Dabei wurde rege über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Schulsysteme diskutiert, wobei sehr interessante Aspekte zu Tage kamen. In Lettland gibt es beispielsweise Lehrkräfte, die dafür abgestellt werden, Schülerinnen oder Schüler zu Hause zu unterrichten, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht zur Schule kommen können. In Kroatien gibt es Wohnheime für die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen, weil eine tägliche Anreise oft zu weit oder zu aufwändig wäre.
Nachdem die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Führungsstile besprochen wurden, ging der Lehrgangsleiter Esa Räty aus Finnland auf die unterschiedlichen Aufgabenbereiche von Schulleitungen ein, wobei er zur Veranschaulichung immer wieder Beispiele aus seinem Arbeitsalltag als Schulleiter in Finnland einstreute. Er betonte, dass es dabei sehr stark auf die persönlichen Grundsätze ankommt, nach denen man seine Arbeit ausrichtet. Bei den regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen befragt er auch seine Lehrkräfte nach ihren Grundsätzen und worauf es ihnen darüber hinaus bei ihrer Arbeit ankommt.
In Gruppenarbeiten hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit über herausfordernde Situationen aus ihrem Schulalltag zu sprechen und gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Nach der Präsentation der Ergebnisse wurde darauf eingegangen, welche Möglichkeiten der Mitarbeitermotivation den Schulleitungen zur Verfügung stehen. Zur Verwunderung aller Teilnehmer konnte Esa Räty berichten, dass die Lehrkräfte und städtischen Angestellten seiner Heimatstadt Joensuu Rabatte in unterschiedlichsten Geschäften und für vielerlei Dienstleistungen erhalten. Des Weiteren stellt der Schulträger ein Budget für ein sogenanntes „Trophy Cabinet“ zur Verfügung. Damit können kleine Geschenke wie, z.B. Sekt, Bücher oder Gutscheine als „Dankeschön“ für außergewöhnliche Leistungen für die Mitarbeiter angeschafft werden.
Die Rollenverteilungen bei Teamarbeiten konnten sehr handlungsorientiert mit dem Geocaching-Spiel „sippo“ erlebt werden. Dabei waren mit dem Smartphone 11 Aufgaben zu lösen, die an bestimmten GPS-Punkten in Playa de las Americas hinterlegt waren. U.a. war ein kleiner Videoclip mit dem Handy zu drehen und es mussten Fragen zu den Kanaren und auch zu unterschiedlichen pädagogischen Punkten beantwortet werden. Die Teilnehmer aus Rheinfelden trugen maßgeblich zum Sieg von Team „A 273“ bei und wurden bei der Siegerehrung mit Sekt belohnt.
In einem weiteren Vortrag wurde auf die Unterschiede der einzelnen Generationen von Lehrkräften und der daraus resultierenden Anforderungen an das Führungsverhalten eingegangen. So haben Lehrkräfte der Generation X, die zwischen 1964 und 1979 geboren sind, andere Vorstellungen vom Verhalten ihres Vorgesetzten und ihrer Work-Life-Balance als Lehrkräfte der Generation Z, die zwischen 1990 und 2002 geboren sind. Es macht Sinn, diese Unterschiede zu beachten, um ein förderliches Arbeitsumfeld zu schaffen.
Erfreulicherweise konnten während des Aufenthaltes auf Teneriffa auch Kontakte mit kroatischen Kollegen vertieft werden, die an KA2-Projekten interessiert sind. Für das nächste Jahr sind Austauschprojekte für die Frisöre und sobald möglich auch für die KFZ-Mechatroniker geplant.